Die Bildgestaltung übernimmt Rainer Lipski”, teilt die ARD in ihrer Ankündigung zum mit Spannung erwarteten „Tatort: Colonius” mit. Der Begriff „Bildgestaltung” beschreibt Lipskis umfangreiche Verantwortung präziser als das bloße Wort „Kamera”. Für ihn umfasst die Tätigkeit eines Kameramanns weitaus mehr als nur das Bedienen der Kamera; er sorgt dafür, dass jede Szene im perfekten Licht erstrahlt. „In Amerika spricht man von „Director of photography”, ein Titel, der dem Begriff ,Bildgestaltung’ viel näherkommt,” erklärt Lipski mit Überzeugung.
In den letzten zwölf Jahren war Lipski vor allem in den USA aktiv, wo er an einer Vielzahl von Projekten in verschiedenen Ländern gearbeitet hat. Mit dem „Colonius”-Tatort kehrt er endlich zurück nach Deutschland. Bei der Auswahl dieses Projekts hat er besonderes Augenmerk auf seine Rückkehr in den deutschen und europäischen Markt gelegt. „Ich hätte nicht irgendein Projekt angenommen, nur weil es in Deutschland stattfindet,” betont er, wobei er die Bedeutung sorgfältiger Auswahl unterstreicht.
Ein entscheidender Faktor für seine Rückkehr war die große Reichweite des „Tatorts”, die ihm die Möglichkeit gab, ein breites Publikum zu erreichen. Zusätzlich interessierte ihn das Drehbuch, das er sehr genau analysierte. „Ich habe mir einige Tatorte angeschaut oder durchgescrollt, um zu sehen, was der aktuelle Stand ist und welche Möglichkeiten bestehen, vor allem, was im Kölner Revier, das ja immer dasselbe ist, machbar ist. Zudem wollte ich herausfinden, was die Kollegen dort geleistet haben,” erzählt er engagiert.
Eine zentrale Rolle spielte auch sein kreatives Arbeitsverhältnis mit Regisseurin Charlotte Rolfes. Je größer der gemeinsame Nenner zwischen Regisseur und Kameramann, desto einfacher verläuft die Zusammenarbeit beim Drehen. Lipski fand es besonders spannend, eine Techno-Party im höchsten Turm von Köln zu drehen und beschreibt diese Idee als „cineastisch interessant”. Was könnte einen Kameramann mehr reizen, als in dieser Höhe Außenaufnahmen zu machen?
Das Resultat aus Lipskis Arbeit betrachtet er als einzigartige Kombination aus Kammerspiel, unterstützt von „tollen Schauspielern”, und „einer ziemlich cineastischen Ebene, die im Kino eine ganz eigene Wirkung entfaltet”. Sein Wissen über die Materie spricht für sich: Am 20. Oktober hatte „Tatort: Colonius” auf dem Film Festival Cologne in Anwesenheit der gesamten Crew seine erste vorab Premiere. Das Resümee der Zuschauer in Köln war eindeutig: „Die Kinozuschauer waren begeistert.”
In Palma wird „Tatort: Colonius” am 1. November um 20.15 Uhr in der Originalversion mit englischen Untertiteln im Cineciutat gezeigt. Auf die Filmvorführung folgt ein interessantes Gespräch mit Lipski, Regisseurin Rolfes und Produzent Jens Kruse. Die Karten für die Veranstaltung sind für 8 Euro erhältlich über www.evolutionfilmfestival.com.
**Interview with Rainer Lipski – Director of Photography for “Tatort: Colonius”**
**Editor:** Welcome, Rainer! It’s exciting to have you back in Germany working on the highly anticipated “Tatort: Colonius.” Can you tell us what attracted you to this project?
**Rainer Lipski:** Thank you! It’s great to be back. The decision to work on “Tatort: Colonius” was not made lightly. I’ve spent the last twelve years in the U.S., and while I’ve worked on various international projects, I wanted my return to Germany to be meaningful. “Tatort” has a massive reach, and the opportunity to connect with a wide audience was a significant factor. Moreover, I found the script intriguing and well-crafted, which played a crucial role in my decision.
**Editor:** You mentioned that the term “Bildgestaltung” better represents your role than just “Kamera.” Can you elaborate on that?
**Rainer Lipski:** Absolutely. The term “Bildgestaltung” encompasses far more than simply operating the camera. A Director of Photography is responsible for the visual storytelling of a film or show. It’s about creating the right atmosphere, lighting each scene precisely, and ensuring that every shot serves the narrative. In the U.S., the title “Director of Photography” reflects this responsibility more accurately, and I believe it captures the essence of what I do.
**Editor:** After years abroad, how does it feel to return to the German film scene?
**Rainer Lipski:** It feels incredible! There’s a unique energy and tradition in the German film industry, especially with a beloved series like “Tatort.” I am thrilled to contribute to this legacy and to work with talented local crews. My time in the U.S. allowed me to gather a wealth of experiences, and I’m eager to blend that with the rich storytelling of German cinema.
**Editor:** What are you most looking forward to while working on “Tatort: Colonius”?
**Rainer Lipski:** I’m looking forward to the creative collaboration with the whole team—the directors, writers, and actors. I’ve already deeply analyzed the script, and I can tell that this episode has the potential to create a lasting impact. Plus, the iconic Kölner Wahrzeichen adds a thrilling backdrop that I can’t wait to capture on film.
**Editor:** Thank you, Rainer, for sharing your insights! We can’t wait to see your work in “Tatort: Colonius.”
**Rainer Lipski:** Thank you for having me! I’m excited for everyone to see it.