AIDS-Hilfe Fulda has moved after 35 years

AIDS-Hilfe Fulda: Ein neues Kapitel in der Sucht- und HIV-Hilfe

Status: 22.09.2024, 15:16
Von: Stefan Herr

1988 wurde die AIDS-Hilfe Fulda gegründet, nachdem die ersten HIV-Infektionen in Deutschland festgestellt wurden. Ursprünglich auf die Bedürfnisse von HIV-positiven Menschen ausgerichtet, hat sich der Fokus inzwischen auf die Betreuung von Drogenabhängigen erweitert und darauf, die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhöhen.

AIDS-Hilfe Fulda hat nach 35 Jahren den Standort gewechselt

„Ein Umzug war aus verschiedenen Gründen notwendig“, sagt die Geschäftsführerin Susanne Maul. „Wir haben mehr Personal, und es wurde zu eng.“ Der frühere Standort in der Friedrichstraße ist mit der Zeit zu einem problematischen Umfeld geworden: „Es gibt immer mehr Restaurants, und die Warteschlangen reichten bis zu unserem Eingang. Dadurch wurde es schwierig, die Anonymität der Klienten zu schützen“, erklärt Maul.

Nach fünf Jahren der Suche fanden Maul und ihr Team schließlich eine geeignete Immobilie. Seit dem 1. September 2024 ist die AIDS-Hilfe Fulda in der Heinrichstraße 56 zu finden. Ein Aufzug sorgt für barrierefreien Zugang.

Breites Angebot von Dienstleistungen

Die AIDS-Hilfe Fulda bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, die von HIV-Tests bis hin zur “Hilfe in der eigenen Wohnung” reichen. „Unsere Arbeit ist offen und wertfrei. Unsere Klienten sind beispielsweise suchtkranke Menschen“, so Maul. 2023 war die Anzahl der drogenbedingten Todesfälle auf dem höchsten Stand seit einem Jahrzehnt.

Vielfältige Hilfsangebote

  • HIV-Tests
  • Beratung zu sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Hilfe in der eigenen Wohnung
  • Fachgerechte Straßenarbeit

Initiativen zur Drogenhilfe

Ein zentrales Projekt der AIDS-Hilfe Fulda ist das „Sidewalk“-Projekt, das gezielt Orte aufsucht, an denen Drogen konsumiert werden. „Wir führen Gespräche, verteilen saubere Spritzen und bieten Hilfe an, um den Ausstieg aus der Abhängigkeit zu finden“, erklärt Sozialarbeiterin Milena Günther.

Räume für Drogenabhängige in Planung

Maul betont: „Wir setzen uns für eine größere Akzeptanz von Abhängigen ein. Leider werden sie oft aus dem Stadtbild gedrängt.“ Geplant sind sogenannte „Druckräume“ in Fulda, in denen Drogen konsumiert werden können. Die AIDS-Hilfe führt derzeit Gespräche mit der Stadt über die Installation von Spritzenautomaten.

Wichtige Informationen:

Service Kontaktinformationen
Website aidshilfe-fulda.de
Telefon (0661) 77011

Veranstaltungen zur Förderung von Akzeptanz

„Wir veranstalten Events, die ein Zeichen für Akzeptanz, Respekt und Gleichheit setzen. Derzeit planen wir das ‚Festival der Vielfalt‘ mit der Universität und dem Kreuz-Kulturzentrum, das am 19. Oktober stattfinden wird“, sagt Maul.

Praktische Tipps für Klienten

Für Menschen, die Unterstützung suchen oder Probleme im Bereich Drogenabhängigkeit oder HIV haben, bietet die AIDS-Hilfe Fulda folgende Ratschläge:

  • Proaktiv sein: Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich zu beraten.
  • Anonymität wahren: Nutzen Sie die vertraulichen Angebote, um sicher und anonym Hilfe zu erhalten.
  • Informieren: Nehmen Sie an Veranstaltungen teil, um mehr über Aufklärung und Prävention zu erfahren.

Erfahrungsberichte von Klienten

Viele Klienten berichten von positiven Erfahrungen bei der AIDS-Hilfe Fulda, insbesondere von der verständnisvollen und unterstützenden Atmosphäre, die sie dort vorfinden.

„Es ist ein Ort, an dem ich ich selbst sein kann, ohne Angst vor Verurteilung“, erzählt ein Klient. Diese Rückmeldungen bestätigen die Mission der AIDS-Hilfe, ein offenes und respektvolles Umfeld zu schaffen.

Zusammenarbeit mit Schulen

Maul und Günther möchten mehr Workshops an Schulen anbieten, um Präventionsexpertise zu teilen und Diskriminierungsbekämpfung zu fördern. „Wir hoffen auf mehr Anfragen von Bildungseinrichtungen“, schließen sie.

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